Kein Platz für das Gender-Sternchen an sächsischen Schulen?

Mit einem Brief an die Schulleitungen im August dieses Jahres hat der sächsische Kultusminister dazu aufgefordert, auf Gendersternchen, Doppelpunkt oder Unterstrich künftig zu verzichten. Diese Sonderzeichen erfüllten weder die Kriterien für eine gendergerechte Schreibung, noch entsprächen sie den Festlegungen des aktuellen Dudens – so die Argumentation. Dabei geht es um offizielle Schreiben, Briefe an die Eltern sowie Unterrichtsmaterialien der jeweiligen Schule.

Inzwischen erreicht das Thema auch die Schulsozialarbeit in Sachsen. Denn in einigen Fällen sehen sich Schulsozialarbeiter*innen mit der Aufforderung durch die jeweilige Schulleitung konfrontiert, ebenso auf Gendersternchen, Doppelpunkte etc. zu verzichten.

Die LAG Schulsozialarbeit hat auf ihrer Mitgliederversammlung im Dezember 2021 dazu einen intensiven Austausch geführt und steht dem Gendersternchen (und ähnlichen Schreibweisen) weiterhin offen gegenüber. Letztlich ist es Hoheit des jeweiligen Trägers der Schulsozialarbeit dazu Festlegungen zu treffen.

Insgesamt sieht die LAG Schulsozialarbeit v. a. die emanzipatorische bzw. politische Konnotation geschlechtersensibler Schreibweisen als unterstützenswert an. Gesellschaftliche Vielfalt durch sprachliche Vielfalt sichtbar zu machen, ist bereits seit der feministischen Sprachkritik in den 1980er Jahren – nicht zuletzt in Form der breit rezipierten Glossen der Linguistin Luise Pusch – ein emanzipationspolitisches Anliegen. Sprache habe sich beeinflusst von Jahrtausende alten Machtstrukturen entwickelt; die deutsche Grammatik sei kein Naturphänomen, sondern historisch-gesellschaftlich gewachsen. Darum dürfe sie auch kritisiert und verändert werden (Luise Pusch). Falls eine (oder einer) Lust hat, sich weiter mit diesem Thema auseinanderzusetzen, dann finden sich unter der Internet-Suchanfrage „richtig gendern“ vielfältige Anregungen.

Bei konkreten Fragestellungen und Praxisthemen bietet die LAG eine Beratung an.

Außerdem möchten wir die aktuelle Auseinandersetzung um eine geschlechtersensible Sprache gern noch einmal zum Anlass nehmen, um auf unsere Veranstaltung „Geschlechtervielfalt und Geschlechterreflexion in der Schulsozialarbeit“ im Juni 2022 hinweisen.

Mit einem Brief an die Schulleitungen im August dieses Jahres hat der sächsische Kultusminister dazu aufgefordert, auf Gendersternchen, Doppelpunkt oder Unterstrich künftig zu verzichten. Diese Sonderzeichen erfüllten weder die Kriterien für eine gendergerechte Schreibung, noch entsprächen sie den Festlegungen des aktuellen Dudens – so die Argumentation. Dabei geht es um offizielle Schreiben, Briefe an die Eltern sowie Unterrichtsmaterialien der jeweiligen Schule.

Inzwischen erreicht das Thema auch die Schulsozialarbeit in Sachsen. Denn in einigen Fällen sehen sich Schulsozialarbeiter*innen mit der Aufforderung durch die jeweilige Schulleitung konfrontiert, ebenso auf Gendersternchen, Doppelpunkte etc. zu verzichten.

Die LAG Schulsozialarbeit hat auf ihrer Mitgliederversammlung im Dezember 2021 dazu einen intensiven Austausch geführt und steht dem Gendersternchen (und ähnlichen Schreibweisen) weiterhin offen gegenüber. Letztlich ist es Hoheit des jeweiligen Trägers der Schulsozialarbeit dazu Festlegungen zu treffen.

Insgesamt sieht die LAG Schulsozialarbeit v. a. die emanzipatorische bzw. politische Konnotation geschlechtersensibler Schreibweisen als unterstützenswert an. Gesellschaftliche Vielfalt durch sprachliche Vielfalt sichtbar zu machen, ist bereits seit der feministischen Sprachkritik in den 1980er Jahren – nicht zuletzt in Form der breit rezipierten Glossen der Linguistin Luise Pusch – ein emanzipationspolitisches Anliegen. Sprache habe sich beeinflusst von Jahrtausende alten Machtstrukturen entwickelt; die deutsche Grammatik sei kein Naturphänomen, sondern historisch-gesellschaftlich gewachsen. Darum dürfe sie auch kritisiert und verändert werden (Luise Pusch). Falls eine (oder einer) Lust hat, sich weiter mit diesem Thema auseinanderzusetzen, dann finden sich unter der Internet-Suchanfrage „richtig gendern“ vielfältige Anregungen.

Bei konkreten Fragestellungen und Praxisthemen bietet die LAG eine Beratung an.

Außerdem möchten wir die aktuelle Auseinandersetzung um eine geschlechtersensible Sprache gern noch einmal zum Anlass nehmen, um auf unsere Veranstaltung „Geschlechtervielfalt und Geschlechterreflexion in der Schulsozialarbeit“ im Juni 2022 hinweisen.